Der Gardasee und die Räder

Na Servus, der Kerl ist wohl nur auf zwei Rädern unterwegs. Nein, wie Du hier siehst auch gelegentlich auf einem. Manchmal sind auch beide Räder in der Luft, dann ist mir gerade ein geiler Sprung gelungen. Vielleicht liege ich auch auf dem Rücken und zappel wie ein Käfer mit den Beinen. Gute Sprünge gelingen nicht immer. Egal, Adrenalin verteilt sich in beiden Fällen im Körper. Auf jeden Fall ist Biken eine feine Sache, man bringt Geist und Körper in Schwung und erlebt so manche Begegnung der besonderen Art. Als da wären: Förster; einem auf dem 1 m breiten Waldweg, den man mit 50 Km/h bergab fährt entgegenkommende Wanderer, Hunde oder blinde Mountain Biker; sowie Waldschrate (manche behaupten das wären besagte Förster) und zu guter Letzt wunderschöne Waldwiesenfeen (wahrscheinlich war ich da aber schon im Unterzucker).

Mein Lieblingsrevier war lange Zeit der Gardasee, nach Möglichkeit war ich jeweils im Frühjahr und Herbst für ein paar Tage dort anzutreffen. Die italienische Lebensart und das milde Klima sind sehr angenehm. Mein Hauptziel war Riva und Umgebung. Links und rechts vom Ufer geht es mehr oder weniger steil in die Berge. Teilweise sind diese über 2000m. Der höchste von mir befahrene Berg ist der Mt. Tremalzo mit 1980m. Die Paßhöhe ist auf 1800m und dort weht immer ein frischer Wind. Den Tremalzo habe ich inzwischen 4 mal erklommen, auf drei verschiedenen Wegen, ein fünftes mal ist z.Z. nicht geplant, denn mit einem 15,6 Kg FreeRider namens Rotwild (verkauft Frühjahr 2003) und 140 cm Federweg ist man bergab besser aufgehoben. Ich habe also keine Gummiwaden, sondern wenn man einen Berg 4 mal erklimmt, hat man sich genug bewiesen.

Ich habe meine Meinung geändert. Ich werde den Tremalzo nochmals erklimmen, allerdings mit meinem Rennrad, einem blauen 97er Cannondale R700 (ist noch nicht geschehen). Wird bestimmt lustig, bloß ist die Fahrt zum Lago d'Idro etwas bescheiden. Die Berge umfahren und dann die vielen Tunnel. Da muß ich mir wohl ein Licht ans Rad machen!? Obwohl ich mich schon auf diese Herausforderung freue, habe ich mir eine Kassette mit einem 27er Ritzel montieren. Die Auffahrt am Tremalzo ist lang und ein Rettungsring kann sicher nicht schaden.
Update: Unsere Wege haben sich nach langer Zeit getrennt, mein R700 wird nun jemand anderem als fahrbarer Untersatz dienen. War 'ne schöne Zeit mit Dir :)

Update April 2006:
Nachdem ich das Rotwild Anfang 2003 verkauft hatte, konnte ich mich nicht mehr richtig aufraffen. Leider 3 Jahre vertrödelt. In Kalenderwoche 13 war es geschafft, ich habe ein neues (wirklich geiles) Bike. Ein edles Canyon Nerve ESX8 ist ab sofort mein fahrbarer Untersatz.
Update Oktober 2007:
Nachdem sich die Beschriftung teilweise gelöst hatte, wurde im Okt. 07 der Rahmen auf Garantie getauscht. Neue Schaltzüge wurden montiert und sogar ein kleiner Gabelservice durchgeführt. Ich bin mit dem Bike immer noch sehr zufrieden.

Update August 2007:
Seit ein paar Tagen ist ein neuer Straßenflitzer bei mir eingezogen ;)
Radon R-1 heißt das schicke Bike und mit 7,5Kg ist es auch noch schön leicht. Mit der kompletten Scram Force und feinen DT Swiss Laufrädern sowie dem weißen Rahmen steht es super da. Es fährt sich fantastisch, die Schaltung flutscht nur so und am Berg will man mit Treten gar nicht mehr aufhören.

Hier habe ich einige schöne
 Touren zusammengetragen

*Monte Brione (kurz mit Highlights) Die Tour dauert ohne Pausen 1 Stunde, 300 Hm, gute Fahrtechnik mittlere Kondition. Eine kleine Runde ist der Monte Brione, diese fahren wir am Ankunftstag, oder wenn wir am Abend noch etwas Power in den Waden spüren. Nach dem Campingplatz am Brione noch ein Stück gerade aus und kurz vor der Uferstraße links abbiegen und dann geht es bergauf (Asphalt). Kurz vorm Gipfel geht es rechts weg (Schotter), dort kommt man zu einer alten Bunkeranlage mit einer Wahnsinnsabfahrt. Leider ist die fast trailmäßige mit Stufen, Treppen und Sprüngen bestückten Abfahrt unter Strafandrohung von 400.000 Lira gesperrt. Also nur den Ausblick genießen, vielleichtl den Bunker mal kurz abfahren und dann zurück zur Weggabelung und rechts abbiegen. Nach ein paar Minuten geht ein kleiner geschotterter Weg rechts bergauf, diesem bis zum Schluß folgen. Die Aussicht kurz genießen und dann ca. 50 m zurück und rechts bergab (nicht den ganz steilen Weg folgen). Der Weg wird gleich wieder eben dann geht es bergab, man durchquert ein Tor und nach 50 m biegt rechts ein kleiner feiner Weg ab. Die Strecke ist im unteren Teil nicht mehr so spektakulär, da die Wege verbreitert wurden. Es sind aber noch einige Leckerlis da.

*Riva - Tenno - Riva (kurz und knackig) Die Tour dauert ohne Pausen ca. 2 Stunden, 500 Hm, mittlere bis gute Fahrtechnik und gute Kondition erforderlich. Eine wahre Genießertour ist die Runde um den Lago di Tenno, die allerdings einen recht heftigen Anstieg bis zu 25% bereithält, zum Glück nicht sehr weit. Von Riva aus fährt man die Straße bergauf und folgt den Schildern Richtung Lago di Tenno bis zu einem Hotel. Dort überquert man den Parkplatz und biegt links zum See ab. Der See ist wunderschön und schimmert in vielen verschiedenen Blautönen. Man fährt weiter bergauf und kommt nach einer Weile zum Eingangs erwähnten 25% Anstieg. Wenn man wieder Luft bekommt muß man ein kleinen Bach überqueren, unmittelbar dann geht es links über größer Steine und Wurzeln (Tragepassage), dann weiter beragauf und dann einige Kilometer geradeaus. Man folgt dann links einem Weg bergab. Die Abfahrt zum See zurück ist mit Steinen übersät, die wenn man im Herbst fährt auch noch unter dem Laub versteckt sind.

*Torbole - Navene - Torbole (toller Downhill mit schöner Aussicht) Die Tour dauert ohne Pausen ca. 3 Stunden, 1200 Hm, gute bis sehr gute Fahrtechnik und mittlere bis gute Kondition erforderlich. In Torbole am Beginn der Ufersstraße geht es links ab, am Hotel vorbei über einen Platz und dann links bergauf aus ins Altissimomassiv in Richtung 601. Auf ca. 1200 m Höhe bei den 3 Sendemasten rechts ab, unter der Schranke durch und weiter bergauf. Nach ca. 5 Kilometern an einer großen x-förmigen Kreuzung den kleinen Weg rechts bergab und dann gibt es 30 Minuten Downhill mit allem was das Herz begehrt. Erst im Wechsel beragauf und bergab, dann kommt irgendwann die erste Herausforderung. Eine der steinernen Treppen mitten in einer 180° Kehre, dann folgen noch etliche Kehren und Absätze. Echt toll. Nichts für Anfänger, aber Profi muß man auch nicht sein. Ist auch für Hardtails befahrbar, allerdings wird man ordentlich durchgeschüttelt. Zurück gehts auf der Uferstraße (einige Tunnel!, eine Lampe sowie Rückstrahler wären angebracht)

*Im Gebiet Riva sollen bis auf wenige Ausnahmen die Trails für MTB'ler gesperrt werden. Da es immer wieder Konflikte mit Wanderen gab, die Anzahl der Biker in den Stoßzeiten wohl zu hoch, hat man auf Druck der Vereinigung Wander eine Sperrung ab 01.05.06 beschlossen. Leider!!!

Update: Ich war Juni 2007 mal wieder am Gardasee. Die alte Strasse nach Pregasina ist offen. Am Tunnel Ri. Limone gehts wie gewohnt rechts ab und dann führt links am Fels ein neu angelegter Weg zur alten Passstraße.